2016/06/02

Durchgedacht

Aktuell ist es recht still. Das liegt jedoch nicht daran, dass ich keine Lust hätte zu schreiben. Oder kein Thema. Ganz im Gegenteil. Ich habe ziemlich viel in meinem Kopf, das mich gerade bewegt. Aber auch unbeweglich macht.

In den vergangenen 13 Jahren habe ich mir nie so viel Gedanken über das Bloggen, Tagebuchschreiben, Schreiben und auch das Lesen gemacht. Alles in allem muss ich gestehen, dass die denkst Ende April auch heute noch nachhallt. Man überdenkt sein Konzept gefühlte 100 mal und ist am Ende doch wie festgewachsen am gleichen Ort. Ich weiß, dass ich in den Grundzügen nichts ändern will. Aber in den Ausläufern. Ich bin erschlagen von dem Druck, den ich bei immer mehr Bloggern mitbekomme. Der öffentliche Hilferuf, den Mari von Baby, Kind und Meer, schaltete war da wie die Spitze des Eisberges. Das Thema wurde bereits hundertfach durchgekaut. Bei Dani von Glucke und so, bei der lieben Wiebke von Verflixter Alltag, bei der wahnsinnig tollen Claudi von Was für mich, bei... eigentlich bei jedem erdenklichen Blog. Die Präsenz von Blogs ist mir auch nie so bewusst geworden wie in diesem Jahr. Bei der denkst habe ich sehr ehrfürchtig zu meinem Sitznachbarn gesagt, wie enorm sich das alles hier gewandelt hat. Das ich da gar nicht mehr mitkomme. Ich denke seit der denkst sehr viel. Passender könnte daher ein Name für eine Veranstaltung kaum sein! Sie war die bisher größte Bereicherung in diesem Jahr. Ich habe wirklich viel von diesem Tag mitgenommen (aber nur EIN Goodie Bag - das wir uns da nicht falsch verstehen - dasnuf erklärt warum das wichtig ist, es zu betonen.)

Von dieser ganzen Denke muss ich mich aber nun endlich verabschieden. Ich stehe mir quasi selbst im Weg. Ich will keinen Werbeblog - das sagte ich bereits mehrfach. Aber selbstverständlich möchte ich Dinge mit der Welt teilen. Sonst hätte ich mir den Schritt zum Öffentlichen auch sparen können. Ich freue mich über die Möglichkeiten, die mein Mini-Baby mir bisher bietet. Ich kann Hilfe leisten, zu der ich ohne Blog nicht in der Lage gewesen wäre. Ich erreiche mehr Menschen, mit Dingen die mir wichtig sind.
Das Kinderhaus St. Albert ist da ein Paradebeispiel. Ich hätte auch ohne Blog versucht irgendwie zu helfen. Das sei nebenbei erwähnt. Einfach, weil es nah ist, und ich gerne Vorort Hilfe leiste und weiß das sie ankommt. Dank des Blogs sind die Möglichkeiten dafür aber um ein erhebliches gestiegen und das freut mich. Aufrichtig.

Der Blick hinter die Kulissen, wie das Universum Blog funktioniert, schafft jedoch vor allem eines - mich einzuschüchtern. Ich brauche immer etwas Anpassungszeit. Ok. Etwas mehr. Ich bin eine Spätzünderin. Dafür verlässlich und wenn es dann einmal läuft, lass ich es laufen.
Ich muss mir gerade sehr deutlich machen, was ich will. Deswegen muss ich es jetzt auch einmal schriftlich festhalten, damit ich es immer wieder nachlesen kann.



***

Ich möchte

Erinnerungen schaffen
Ein kleines Nachschlagewerk. Ich muss heute so oft Lachen, wenn ich alte Beiträge lese. Und fühle mich sofort wieder wie 2008, 2009 etc. Das ist wie ein Anker. Zu wissen, was man bereits geschafft hat, zu wissen, wie es bereits schon einmal war. Denn das vergisst man tatsächlich immer wieder mal. Völlig unbegreiflich, wie man immer wieder in die gleiche Situation geraten kann. Dank dieser Rückblicke verstehe ich mich dann einfach etwas besser.

(Mich) motivieren
Mit jeder Bastelei, die die Jungs mit mir probieren, mit jedem Rezept, dass ich hauptsächlich für Kinderaugen koche/backe und jedem Moment, den wir als Familie, als Paar oder ich als ICH verbringe, wachse ich und schaffe es leichter, an nicht ganz so rosigen Tagen Kraft zu schöpfen. Wie wichtig das ist, merke ich in den letzten Wochen sehr. 2016 ist ein nicht gerade tolles Jahr. Gerade deswegen muss ich mich so sehr an den guten Momenten festklammern. Um weiter machen zu können. Im Alltag.

Neues entdecken
Es ist so unglaublich was es alles gibt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht denke: WOW! Das sollte man gesehen/gehört/gemacht haben. Und es vergeht ebenso kaum ein Tag, an dem ich nicht neues entdecke. Auch das möchte ich teilen. Gerne auch in Kooperationen, wenn ich davon überzeugt bin. Das war tatsächlich so ein kleiner Knackpunkt. Kooperationen = Teufelszeug. Ist es nicht. Solange ich bei mir bleibe.
Zusätzlich bin ich wie beflügelt über die für mich neuen Social Media Kanäle. Im Mai gab es eine #MeetTheBloggerDE Challenge von Anne Häusler bei Instagram die mich sehr faszinierte, inspirierte und die mich wirklich glücklich machte. Alles Dinge, die ich ohne Blog nie wahrgenommen hätte, die mir aber tatsächlich fehlen würden. Diese Randgedanken. Der Monat Mai war, wie es eine gute Freundin so oft sagt, sehr verkopft. Instagram war da ein wunderbares Ventil.

Alles kein Hokuspokus und alles in ähnlicher Form bereits irgendwo niedergeschrieben. Dennoch. Das war mir jetzt wichtig, um diesen Gedankenknoten los zu werden. Zudem ist der Anspruch schlichtweg ein anderer, wenn man sich bewusst für potentiell mehr Leser entscheidet. Den Spruch "Schreibe, als würde es keiner lesen außer du selbst!" muss ich mir dabei dennoch immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Es wird hier in Zukunft auch anderes zu Lesen geben. Zum Beispiel Rezepte. Ich habe das versucht strikt zu trennen (mit Pustezauberkuchen) aber das macht einfach keinen Sinn. Mit Pustezauberkuchen habe ich anderes vor. Das muss jetzt noch etwas weiter schlummern. Aber das Kochen und Backen gehört so sehr zu mir, dass ich das hier einfach nicht ausgrenzen kann. Das hemmt mich in den letzten Monaten so ungemein, dass ich mir da nicht mehr selbst im Weg stehen will.

Außerdem werde ich meinen Jahresvorsatz hier immer wieder mal etwas dokumentieren. Ich habe in diesem Jahr das Ziel, weniger Müll in unserem Haushalt zu produzieren. Auch so ein Trend, ich weiß. Dieses Ziel verfolge ich allerdings schon längere Zeit, genauer gesagt seit etwa 4 Jahren, und es fällt leichter, Fortschritte zu erkennen, wenn man immer wieder mal etwas zurück blättern kann. Wir sind Kleinstadtlebenjunkies, haben mit Selbstversorgung wenig am Hut und sind nur halb so Hippie, wie es sich manchmal anhört. Von "NoPlastic" bin ich weit entfernt und werde es nie 100% umsetzen (könne/wollen). Wir lieben Plastikspielzeug mindestens genauso wie Holzspielzeug, wenn man damit eines kann: gut Spielen.

Und das war es dann auch schon mit meinem Inneren Dialog. Es folgen jetzt 3 Wochen Familienurlaub. Wir sind nicht durchgehend 3 Wochen außer Haus, aber werden das eine oder andere sehen und erleben. Familienzeit kam hier in den letzten Monaten viel zu kurz, daher habe ich einerseits etwas Angst, ob wir (ok - ob ICH ) soviel Familienzeit tatsächlich aushalten (von 90% alles selbst organisieren auf 100% zu Zweit organisieren ist etwas, dass mir Angst macht. Das gebe ich zu) und freue mich zeitgleich, wieder mehr Zeit für Gespräche zu haben. In 30 Minuten zwischen den Schichten ist Kommunikation eher nicht. Hm. Naja. Weder qualitativ noch hat sie Quantität.

Danke, du geduldiges Blatt virtuelles Papier!

Minensie

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mitgedacht