2016/06/16

Liebe Grüße aus...

... Hinterhofien!



Wir haben seit 1,5 Wochen Urlaub. Halbzeit quasi. Wir sind in diesem Jahr kein bisschen vorbereitet. Keine großen Planungen, keine weite Reise. Eigentlich schade, denn es ist im Grunde der letzte Urlaub ohne das man auf Ferien achten müsste. Zudem ist es der Jahresurlaub.
Reiseziele hätten wir ja eigentlich auch genug. Cuba wäre so eines. Meine zuckersüße Babynichte endlich sehen. Das wäre ein grandioser Grund. Dennoch klappte es dieses Jahr einfach nicht. Hamburg wäre ebenfalls ein schönes Ziel. Oder Ostsee. Oder Allgäu. Hach. Aber nun denn. Hinterhofien ist auch ganz ok. Wir haben hier Regenwetterspaß. Und leider dennoch zu viel Alltag. Man kennt das ja. Ist man zu Hause fallen einem tausend Dinge ein!

Wir haben bisher eigentlich nur unliebsames erledigt. Die Vorhänge der Wandschränke zu waschen z. B. (ja das macht mir nicht so viel Spaß bei 3,20 m Deckenhöhe und 1,53 m Mine-Höhe. Hmpf), der Mann hat eine Küchenzeile vom Gefühl her fast komplett zerstört. Erfolgreich. Denn jetzt ist da ein größeres Kochfeld, als wäre es nie anders gewesen. Dennoch. Mein Herz jammerte und jaulte als die Stichsäge die Arbeitsplatte durchschnitt und der Bohrer einen Teil der Apothekerauszugskorpusse zerdepperte. Jedenfalls eine Erfahrung, die hier niemand wiederholt machen möchte. Weder die Küche, noch der Mann, geschweige denn ich.

Außerdem wurden die Schubladenfronten für den Badezimmerschrank weiter bearbeitet. Die Tischplatten wurden abgeschliffen (ein guter Haushaltstipp, wenn die Tischdecke nicht mehr ausreicht) und eine Umstrukturierung der fehlgeplanten Küche wurde durchdacht. Ideen haben wir.

Mit Holz haben wir aktuell irgendwie grundsätzlich viel am Hut. Der Dachgarten der Schwiegereltern benötigt dringend neue Latten (Urlaub ade!), der große Wusel übt mit dem Herrn von und zu Zwergenpapa das Schnitzen, die beste Schwiegeroma der Welt hilft dabei tatkräftig, der Miniwusel dreht Teller auf Holzsstöcken, wobei ihm da der nette Nachbar gerne nachhilft.



Und ich bin meist stiller Beobachter. Der Wäsche wäscht, Betten bezieht, Böden wischt, Bad putzt und eben ganz gewöhnlichen Alltagskram erledigt. Wie man sieht - nichts spektakuläres, von dem ich hier berichten könnte.

Ach da gibt es doch etwas. Der Herr von und zu und ich waren in der ersten Urlaubswoche selbstverständlich krank. Erst ich, dann der Herr von und zu. Da kann man also doch vom Glück reden, dass wir Daheimgebliebene sind. Ein Urlaub mit Rotznase im Warmen wäre irgendwie nicht das, was man sich unter Urlaub vorstellt. Zumindest wir nicht.

Was wir uns jedoch nicht nehmen ließen, war ein Kurzbesuch in Weiden. Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen und machen Urlaub, wo andere wohnen.  Der Tierhof bei unseren lieben Freunden ist immer wieder eine kleine Oase für uns Stadtgehetzten. Drumherum nichts außer Wald, Hühner die gackern, Pferde die wiehern, Kühe die muhen, Traktoren die trekkern und Katzen die miauen.


 Teo, der Hund unserer Freunde, fehlte diesmal sehr. Er ist leider vor kurzem verstorben und es ist wirklich unglaublich, wie präsent er dennoch immernoch ist. Obwohl wir ihn nur alle paar Monate gesehen haben. Du Katzenhund! Wir vermissen dich!


Heute starten wir dann mit dem zweiten Urlaubs-Anlauf. Es geht für ein paar Tage nach Leipzig. Geliebtes Leipzig! Wir freuen uns allesamt und packen von Kurz bis dicke Jacke alles ein! Beim letzten Leipzig-Besuch mussten wir für die Jungs noch fix lange Hosen nachkaufen, da es in Bamberg tropisch warm war, in Leipzig aber sehr viel kälter. Seitdem packe ich grundsätzlich immer etwas Langes ein. Auch wenn ich da oft Häme ernte. Mir egal. Wir haben genug Hosen, ich brauch keine weiteren Souvenir-Hosen aus anderen Städten :D
Wir werden das erste mal in einer Pension übernachten. Sonst hatten wir uns gerne im Hostel einquartiert. Somit ist das diesmal quasi Luxus-Ausstattung.

Bis es heute Mittag losgeht muss hier allerdings noch ein bisschen was passieren. Milchreis kochen zum Beispiel. Das ist das Wunschessen der Jungs, bevor wir losfahren. Gerne doch. Außerdem müssen da noch 2 Wäschehaufen gewaschen werden, Koffer gepackt, Auto beladen, Fressboxen gefüllt und kleinere Einkäufe erledigt werden. Wie gesagt - wir sind da nicht sehr gut vorbereitet und eher von der "Auf die letzte Minute" - Truppe.

Und Zwischendurch: Immer wieder Regen. Was nicht vom kleinen Alltagsglück abhält. Urlaub ist dann doch gefühlt das, wenn man unterm Tag Zeit hat, sich mit Freunden zu treffen und länger als eine Stunde spazieren gehen zu können. Gestern war so ein Tag. Da findet man dann zum Beispiel Enten, die das Wetter genauso ätzend finden wie wir.


Und Blumen am Straßenrand, ganz wild und wunderschön gewachsen.


Der Regen ist am Ende doch ganz gut. Er reinigt diese derbe dicke Luft, die sich durch das bisherige Jahr 2016 zieht. Bei so dicken Wolken dauert es einfach etwas länger, bis die Sonne wieder die Oberhand hat. Das ist ok. Das muss so sein.



Wir sind dann mal am wuseln. Leipzig, wir freuen uns soooo sehr auf dich!

Minensie



2016/06/06

Von Lebensmittelrettern bis Geburtstagssause - unser Wochenende, sogar mit Bildern

Nun ist der Montag auch schon wieder vorbei. Und somit der erste gemeinsam offizielle Urlaubstag von dem Herrn von und zu und mir. Da wir gerade eher unspektakulär auf dem Sofa versauern, Erkältung und anderen Wehwehchen sei dank, motiviere ich mich mit dem vergangenen Wochenende.

Freitag ist hierbei sehr bilderlos. Es regnete seit Dienstag immer wieder,  zum Teil sehr heftig. Wir leben in keinem Hochwassergebiet aber so viel Wasser in so kurzer Zeit ließ dann doch die Wohnung meiner Schwester voll laufen. Ich half meiner Schwester den Schaden in ihrer Wohnung zu begutachten, Gedanken zu sortieren, Schritte zu überlegen und den ersten Schreck erst mal zu verdauen. Es ist nicht das erste Mal, dass ihre Wohnung voll Wasser lief, aber diesmal war es schon sehr heftig. 10 cm Minimum. Ich muss da immer mit Schrecken an das Jahrhunderthochwasser meiner besten Freundin denken. 1,50 m Wasser im Haus. Ich wäre mit meinen 1,53 m gnadenlos abgesoffen. Ich bekomme bei jeder größeren Unwetterwarnung die in Richtung Regensburg geht, Gänsehaut. Da kann ich gar nichts gegen machen.

Vor dem Element Wasser habe ich sowieso enormen Respekt. Kaum einer weiß es richtig einzuschätzen, welche Kraft Wasser in Massen hat.
Jetzt ist der Schaden in der Wohnung meiner Schwester zwar ärgerlich, vor allem, weil es sehr wahrscheinlich zu verhindern wäre, würde so mancher nicht so ... hmpf... sein. Ich spare mir Details. Ich reg' mich sonst nur auf. Unnötig. Hmpf. Aber nichts desto trotz - wir hatten auch da etwas zu Lachen. Das Leben ist schon ernst genug.

Ich hoffe bei euch hat das anhaltende Regenwetter nicht größeren Schaden angerichtet. Die Bilder die mich in der vergangen Woche erreichten, schockieren mich nachhaltig. 

***
Samstag läuteten wir den ersten Vorurlaubstag ein. Nachdem ich von der Frühschicht kam, ging es zu einem Upcycling Workshop mit Schnippel-Koch-Aktion der Transition Bamberg. Die Transition Bamberg ist ein bunter Haufen herzlicher Menschen, die sich entschieden haben einfach jetzt was zu machen. Dabei sind ganz fantastische Gruppen enstanden, wie z. B. das Repair-Cafè, bei dem jeder jeden helfen kann oder Essen vor der Haustüre bei der nach Wildkräutern oder herrenlosen Obst gesucht wird. Diese bunte Gemeinschaft feierte in der Villa Kunigunda den Tag der offenen Gartentür und für uns war es die beste Entscheidung, dort hinzugehen. Es war eine sehr einladende und ruhige Veranstaltung. Ich hatte keine Ahnung was genau uns da erwarten würde, freute mich aber, in einen "Hinterhof" Bambergs schauen zu dürfen. Die sind hier nämlich sagenhaft. Wirklich. In meiner Zeit im ambulanten Dienst habe ich so viele unsagbar schöne Schätze sehen dürfen - wahnsinn, was sich hinter so mancher schnöden Hausfassade verbirgt!

 Gartendeko mal anders. Wir haben so gelacht!

Wir gingen also durch den Garten und fanden an jeder Ecke etwas zum staunen. Hier ein CD-Spiegel-Windspiel im Baum, dort eine Mauer aus allem, was wohl übrig war. Ein wunderschöner großer, größtenteils sehr natürlich angelegter Garten ebenso wie ein wirklich einzigartiger Brunnen mit Mosaik (den ich leider nicht fotografiert habe!). Das besondere an diesem Garten ist im übrigen, dass dort einfach jeder der Gemeinschaft pflanzt und erntet, wie er Lust und Laune hat. Das da viel Liebe zum Detail drin steckt, merkt man einfach.






Was wir ebenfalls entdeckten: Eine uralte Hollywoodschaukel und andere tolle Sitzmöglichkeiten die zum verweilen einluden. Ein Ofen mit Flaschenböden als Mosaik. Einen wirklich sehr wunderschönen Pappmache-Drachen und eine Ritterburg aus Karton - genau unser Ding also :D

Was genau daran der Upcycling Workshop war, konnte ich nicht erkennen. Man konnte an jeder Ecke handgemachtes und einzigartiges kaufen. Aber einen Workshop selbst habe ich nicht wahrgenommen.


 "Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten" -
 Was sich reimt, merkt man sich leichter!
 



Dafür entdeckte ich die Lebensmittelretter Bamberg, eine ortsbezogene Gruppe von Foodsharing. Die kochten nämlich eine herrliche Spargel-Suppe aus geretteten Lebensmitteln, die eigentlich in der Tonne gelandet wären. Und die roch nicht nur gut, die schmeckte auch wirklich sagenhaft. Beim Stand nebenan gab es Smoothies und Melonen, so viel das Herz begehrte. Und das alles für nichts! Man hat mit den geretteten Lebensmitteln locker 30-50 Leute bedienen können. Das so vor Augen geführt zu bekommen, wie verschwenderisch der Lebensmittelhandel mit seiner Ware umgeht, erschreckt mich immer wieder. Bis dato kannte ich die Lebensmittelretter nicht. Aber um so interessierter bin ich jetzt. Generell sehr interessant, was die Transition Bamberg alles so macht. Einfach. Jetzt. Gefällt mir. Werde ich mir weiterhin genauer anschauen. Schon allein dafür hat es sich also gelohnt.









Auf dem Heimweg gab es schließlich nicht nur ein Eis sondern auch noch neue Schuhe für den Miniwusel. Barfußschuhe. Genau das richtige für den Mini. Barfuß laufen ist für ihn das Größte. Und nun nahezu immer geschützt Barfuß laufen zu dürfen, ist der Jackpot für ihn. Leider haben die Schuhe den ersten Nachmittag nicht schadenfrei überlebt. Ich werde sie nochmal im Laden zeigen und hoffen, dass es noch eine Möglichkeit gibt, diese Schuhe zu retten. 50 € für die Tonne muss man nämlich erst mal verdienen. Leider.



Bei Bratwurst und Hüpfburg ließen wir den Abend dann ausklingen. Wir hatten an diesem Wochenende das alljährliche Lindenfest vor der Kirche und da ist es eigentlich immer schön. Der Miniwusel heftete sich wieder an seine Kindergartenliebe, die mittlerweile zur Schule geht und weinte bitterlichste Tränen, als wir vor ihr nach Hause gingen. Der große Wusel bewies mir, dass er nun endgültig ein Schulkind ist. Im Schulhof ist ein Spielplatz, den man zu jeder Zeit besuchen kann. Dort gibt es ein Holzhaus und seit ca. 3 Jahren sage ich zum großen Wusel - wenn er da alleine hochklettern kann (und auch wieder runter kommt) dann ist er ein Schulkind. Tja. Und was soll ich sagen. Er kanns. Richtig gut sogar. Vor 3 Monaten konnte er das noch nicht. Neues Feature beim Vorschulbub! Und somit ist es Fakt. Nicht mehr lang und er ist ein Schulkind!



Wie auch an den anderen Tagen zog sich dann mit einem Mal der Himmel sehr schnell zu. Wir liefen die wenigen Meter nach Hause und hatten größtes Theater, die Wuselzwerge davon zu überzeugen, dass drinnen besser ist als draußen beim Donner. Jajaja Muttern. Red' du nur!
***
Sonntag war dann ein ziemlich anstrengender Tag für mich. Ich ging schon mit Kopfschmerzen auf Arbeit und wurde mit jeder Stunde leidiger. Das mag ich ja gar nicht. Konnte ich aber nicht ändern. Wie in Watte gepackt ging auch dieser Dienst zu Ende und meine Arbeitskollegin hatte so Mitleid mit mir, dass sie mich heimfuhr. Das Fahrrad steht seitdem auf Arbeit und wird regelmäßig nass geregnet.



Ich schleppte mich dann nur noch unter die Dusche und legte mich dann aufs Sofa. Da blieb ich dann auch bis zum heutigen Morgen, während die Wuselzwerge mit dem Herrn von und zu Zwergenpapa auf eine Geburtstagssause gingen, wieder heim kamen, um mich herum wuselten, ins Bett schlüpften, am morgen aufstanden, vom Herrn von und zu Zwergenpapa für den Kindergarten fertig gemacht pwurden und schwuppdiwups aus der Tür waren.



Nun leide ich also schon den 2. Tag vor mich her. Das hatte ich in dieser Form seit 6 Jahren nicht mehr. Brauch ich auch keinen weiteren Tag! Morgen geht es wieder, sonst flippe ich aus! Denn: Wir haben jetzt URLAUB (ohne großartig geplanten Dingen aber hey! 3 Wochen sind 3 Wochen!)



Habt einen guten Wochenstart!



Minensie

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2016/06/02

Durchgedacht

Aktuell ist es recht still. Das liegt jedoch nicht daran, dass ich keine Lust hätte zu schreiben. Oder kein Thema. Ganz im Gegenteil. Ich habe ziemlich viel in meinem Kopf, das mich gerade bewegt. Aber auch unbeweglich macht.

In den vergangenen 13 Jahren habe ich mir nie so viel Gedanken über das Bloggen, Tagebuchschreiben, Schreiben und auch das Lesen gemacht. Alles in allem muss ich gestehen, dass die denkst Ende April auch heute noch nachhallt. Man überdenkt sein Konzept gefühlte 100 mal und ist am Ende doch wie festgewachsen am gleichen Ort. Ich weiß, dass ich in den Grundzügen nichts ändern will. Aber in den Ausläufern. Ich bin erschlagen von dem Druck, den ich bei immer mehr Bloggern mitbekomme. Der öffentliche Hilferuf, den Mari von Baby, Kind und Meer, schaltete war da wie die Spitze des Eisberges. Das Thema wurde bereits hundertfach durchgekaut. Bei Dani von Glucke und so, bei der lieben Wiebke von Verflixter Alltag, bei der wahnsinnig tollen Claudi von Was für mich, bei... eigentlich bei jedem erdenklichen Blog. Die Präsenz von Blogs ist mir auch nie so bewusst geworden wie in diesem Jahr. Bei der denkst habe ich sehr ehrfürchtig zu meinem Sitznachbarn gesagt, wie enorm sich das alles hier gewandelt hat. Das ich da gar nicht mehr mitkomme. Ich denke seit der denkst sehr viel. Passender könnte daher ein Name für eine Veranstaltung kaum sein! Sie war die bisher größte Bereicherung in diesem Jahr. Ich habe wirklich viel von diesem Tag mitgenommen (aber nur EIN Goodie Bag - das wir uns da nicht falsch verstehen - dasnuf erklärt warum das wichtig ist, es zu betonen.)

Von dieser ganzen Denke muss ich mich aber nun endlich verabschieden. Ich stehe mir quasi selbst im Weg. Ich will keinen Werbeblog - das sagte ich bereits mehrfach. Aber selbstverständlich möchte ich Dinge mit der Welt teilen. Sonst hätte ich mir den Schritt zum Öffentlichen auch sparen können. Ich freue mich über die Möglichkeiten, die mein Mini-Baby mir bisher bietet. Ich kann Hilfe leisten, zu der ich ohne Blog nicht in der Lage gewesen wäre. Ich erreiche mehr Menschen, mit Dingen die mir wichtig sind.
Das Kinderhaus St. Albert ist da ein Paradebeispiel. Ich hätte auch ohne Blog versucht irgendwie zu helfen. Das sei nebenbei erwähnt. Einfach, weil es nah ist, und ich gerne Vorort Hilfe leiste und weiß das sie ankommt. Dank des Blogs sind die Möglichkeiten dafür aber um ein erhebliches gestiegen und das freut mich. Aufrichtig.

Der Blick hinter die Kulissen, wie das Universum Blog funktioniert, schafft jedoch vor allem eines - mich einzuschüchtern. Ich brauche immer etwas Anpassungszeit. Ok. Etwas mehr. Ich bin eine Spätzünderin. Dafür verlässlich und wenn es dann einmal läuft, lass ich es laufen.
Ich muss mir gerade sehr deutlich machen, was ich will. Deswegen muss ich es jetzt auch einmal schriftlich festhalten, damit ich es immer wieder nachlesen kann.



***

Ich möchte

Erinnerungen schaffen
Ein kleines Nachschlagewerk. Ich muss heute so oft Lachen, wenn ich alte Beiträge lese. Und fühle mich sofort wieder wie 2008, 2009 etc. Das ist wie ein Anker. Zu wissen, was man bereits geschafft hat, zu wissen, wie es bereits schon einmal war. Denn das vergisst man tatsächlich immer wieder mal. Völlig unbegreiflich, wie man immer wieder in die gleiche Situation geraten kann. Dank dieser Rückblicke verstehe ich mich dann einfach etwas besser.

(Mich) motivieren
Mit jeder Bastelei, die die Jungs mit mir probieren, mit jedem Rezept, dass ich hauptsächlich für Kinderaugen koche/backe und jedem Moment, den wir als Familie, als Paar oder ich als ICH verbringe, wachse ich und schaffe es leichter, an nicht ganz so rosigen Tagen Kraft zu schöpfen. Wie wichtig das ist, merke ich in den letzten Wochen sehr. 2016 ist ein nicht gerade tolles Jahr. Gerade deswegen muss ich mich so sehr an den guten Momenten festklammern. Um weiter machen zu können. Im Alltag.

Neues entdecken
Es ist so unglaublich was es alles gibt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mir nicht denke: WOW! Das sollte man gesehen/gehört/gemacht haben. Und es vergeht ebenso kaum ein Tag, an dem ich nicht neues entdecke. Auch das möchte ich teilen. Gerne auch in Kooperationen, wenn ich davon überzeugt bin. Das war tatsächlich so ein kleiner Knackpunkt. Kooperationen = Teufelszeug. Ist es nicht. Solange ich bei mir bleibe.
Zusätzlich bin ich wie beflügelt über die für mich neuen Social Media Kanäle. Im Mai gab es eine #MeetTheBloggerDE Challenge von Anne Häusler bei Instagram die mich sehr faszinierte, inspirierte und die mich wirklich glücklich machte. Alles Dinge, die ich ohne Blog nie wahrgenommen hätte, die mir aber tatsächlich fehlen würden. Diese Randgedanken. Der Monat Mai war, wie es eine gute Freundin so oft sagt, sehr verkopft. Instagram war da ein wunderbares Ventil.

Alles kein Hokuspokus und alles in ähnlicher Form bereits irgendwo niedergeschrieben. Dennoch. Das war mir jetzt wichtig, um diesen Gedankenknoten los zu werden. Zudem ist der Anspruch schlichtweg ein anderer, wenn man sich bewusst für potentiell mehr Leser entscheidet. Den Spruch "Schreibe, als würde es keiner lesen außer du selbst!" muss ich mir dabei dennoch immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Es wird hier in Zukunft auch anderes zu Lesen geben. Zum Beispiel Rezepte. Ich habe das versucht strikt zu trennen (mit Pustezauberkuchen) aber das macht einfach keinen Sinn. Mit Pustezauberkuchen habe ich anderes vor. Das muss jetzt noch etwas weiter schlummern. Aber das Kochen und Backen gehört so sehr zu mir, dass ich das hier einfach nicht ausgrenzen kann. Das hemmt mich in den letzten Monaten so ungemein, dass ich mir da nicht mehr selbst im Weg stehen will.

Außerdem werde ich meinen Jahresvorsatz hier immer wieder mal etwas dokumentieren. Ich habe in diesem Jahr das Ziel, weniger Müll in unserem Haushalt zu produzieren. Auch so ein Trend, ich weiß. Dieses Ziel verfolge ich allerdings schon längere Zeit, genauer gesagt seit etwa 4 Jahren, und es fällt leichter, Fortschritte zu erkennen, wenn man immer wieder mal etwas zurück blättern kann. Wir sind Kleinstadtlebenjunkies, haben mit Selbstversorgung wenig am Hut und sind nur halb so Hippie, wie es sich manchmal anhört. Von "NoPlastic" bin ich weit entfernt und werde es nie 100% umsetzen (könne/wollen). Wir lieben Plastikspielzeug mindestens genauso wie Holzspielzeug, wenn man damit eines kann: gut Spielen.

Und das war es dann auch schon mit meinem Inneren Dialog. Es folgen jetzt 3 Wochen Familienurlaub. Wir sind nicht durchgehend 3 Wochen außer Haus, aber werden das eine oder andere sehen und erleben. Familienzeit kam hier in den letzten Monaten viel zu kurz, daher habe ich einerseits etwas Angst, ob wir (ok - ob ICH ) soviel Familienzeit tatsächlich aushalten (von 90% alles selbst organisieren auf 100% zu Zweit organisieren ist etwas, dass mir Angst macht. Das gebe ich zu) und freue mich zeitgleich, wieder mehr Zeit für Gespräche zu haben. In 30 Minuten zwischen den Schichten ist Kommunikation eher nicht. Hm. Naja. Weder qualitativ noch hat sie Quantität.

Danke, du geduldiges Blatt virtuelles Papier!

Minensie