2016/05/02

Kommunikation ist alles - oder: als ich einmal einen neuen Laptop wollte...

Einer meiner ersten Tweets bei Twitter war folgender:

Und das kam so:

Anfang des Jahres verabschiedete sich mein Laptop. Er sagte mir bereits seit 1,5 Jahren, dass ihm mein Getippe zu viel wird, aber ich habe das getrost ignoriert. Darin bin ich gut. Einfach weiter machen. Das war auch alles ok, bis ich meine Abschlussarbeit tippte und mir der Laptop zeigte, was Adrenalin pur bedeutet. Ohne Vorwarnung in nicht kalkulierbaren Abständen einfach auszugehen, ohne Dateien oder Medien gespeichert zu haben... Jap. Das trieb mir Schweiß auf die Stirn.

Nachdem ich die Abschlussarbeit also doch irgendwie zu Papier in gedruckter Form gebracht hatte, teilte ich meinem Herrn von und zu völlig entnervt mit:

"Der Laptop wird zu heiß!"

Daraufhin warf mir der Mann einen dieser heldenhaften Blicke zu, der mir mitteilte:

"Okay Babe, lass mich das regeln!" 

Verliebtes Anschmachten meinerseits. Das kann ich. Auch nach 12 Jahren noch.

Der Mann verschwand also in den Tiefen der Angebotsvielfalt und kam nach einigen Stunden mit tiefen Augenrinnen aus der Hölle zurück. Mit siegessicheren Glanz in den Augen. Und mein Herz hüpfte.

"Ich hab' bei einen Trockner bestellt!" teilte er mir voller Stolz mit.

Yay! ...  Aber warte, wie war das? Ein Trockner? Wer hat den etwas von einem Trockner gesagt?

"Super! Und wie viel Zoll?" fragte ich, ein bisschen zaghaft aber immer noch euphorisch. Er hatte sich bestimmt nur versprochen.

"7 kg Trommel, keine Zoll. Ich habe einen Trockner bestellt." erklärte er mir. Immern och sehr stolz.

Ich glaube mir entglitt ein bisschen der eine oder andere Gesichtszug.

"Trockner?! Als ich sagte, der Laptop wird zu heiß, meinte ich eigentlich, dass ich einen neuen Laptop bräuchte. Keinen Trockner. Der wird ja noch heißer!" 

Ich schaute ihn an. Verwirrt, verständnislos. Perplex. Trockner! Wir haben eine Pupskammer als Bad, wo soll denn da ein Trockner hin?! Hatte ich mich falsch ausgedrückt? Wo lag der Fehler? Ein bisschen war mir zum Weinen.

Völlig unbeeindruckt fuhr der Herr von und zu fort:
"Ich hatte mich bei notebooksbillger umgeschaut und bin da bei einem sagenhaften Angebot hängen geblieben. Der Trockner ist dort so günstig wie sonst nirgends. Und wir brauchen einen Trockner." 

Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Entschied mich letztlich für weitere entgleiste Gesichtszüge. Er war auf der Zielgeraden. Notebooks kam zumindest in der Internetadresse vor. Und BAM! Ein Trockner. Ich resignierte. Er meint es ja nur gut, redete ich mir ein, setzte mich an den Laptop und wollte im sozialen Netzwerk jaulen. Der Laptop genehmigte mir zwei Sätze, dann ging er aus. Mal wieder. Pienz!

Es dauerte noch einige Wochen bis ich einen neuen Laptop auf dem Tisch stehen hatte. Der Trockner wurde in der Zwischenzeit einmal getauscht. Der Herr von und zu verteufelt nun das Internet-Kaufen und ich habe auf ewig einen Running Gag. Denn am Ende bleibt nur Lachen.

Warum ich das ausgerechnet jetzt kommuniziere? Unsere Waschmaschine ist kaputt. Vielleicht erkennt der eine oder andere die Tragik hinter dieser Information. Ich habe Angst. Ein bisschen zumindest.

Minensie

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