2016/05/24

Wie baue ich einen nomi Kinderstuhl auf

Wie der eine oder andere vielleicht bei Instagram gesehen hat, ist gestern ein nomi von evomove.com bei uns eingezogen. Das letzte Goodie der denkst quasi. (Yeah! Ich habe gewonnen! Das versetzt mich immernoch in Euphorie!)



Von der Gewinnmitteilung bis zum Aufbau gab es jedoch die eine oder andere Hürde. Ich erzähl es euch einfach mal:

1. Post erhalten
Es ist für gewöhnlich so: Man erhält eine Email mit Versandbestätigung und Sendeverfolgung der DHL und wartet bis der Postmann klingelt. Ärgerlich ist, wenn er zum wiederholten male nicht klingelt und stattdessen Liebesbriefe hinterlässt. Jene, die einen Mitteilen: "Wir haben heute leider kein Paket für Sie, aber holen Sie es doch einfach in ein paar Tagen in Ihrer Postfiliale ab!" - Wochenende kann so ein Arsch sein. Angestrengt schnauben muss ich dennoch, wenn ich dann eine Email bekomme in der steht, dass der Zustellungsversuch fehlgeschlagen ist. Weil man sich immernoch fragt, welchen Zustellungsversuch die Post wohl meint. Den, der nie stattgfunden hat? Der, der stattfinden hätte sollen? Oder überhaupt! Hmpf.
Postfilialien sind da zuverlässiger. Montag, also gestern, durfte ich das Paket abholen. Kompakt und leicht. Trotzdem groß genug um im Kinderwagenlastentier nach Hause geschoben zu werden. Ist ja ein Kinderstuhl - da geht das schon mit Kinderwagen.

2. Der Aufbau
Eigentlich braucht es dazu nicht viel. Alle Teile und die mitgelieferten Inbusse (das musste ich jetzt googlen), etwas Verstand und Kraft und schwupps sollte man einen absolut neumodischen und sehr schicken Stuhl stehen haben. Denkste.

Tatsächlich brauchte es bei uns:

- Zeit
- Lineal
- Greifzange* heißt anders, weiß aber nicht wie. Werkzeugdummie
- Ratsche
- Stemmeisen
- Inbus(se)
- Superhelden (bestenfalls mit Schreiner-Ausbildung!)


1. Alle Einzelteile aus dem Karton nehmen. Skeptisch anschauen und sich Fragen, wie daraus ein Schuh - ehm Stuhl werden soll.

2. Die Füße versuchen festzuschrauben. Bei Nichtgelingen zu Punkt 3. übergehen.

3. Lehne, Sitzfläche und Trittbrett festschrauben. Wenn 2. nicht funktioniert hat, weiter zu 

4. Alle Schrauben des Fußes lösen. Viel Glück dabei! Der Sicherheitslack an den Schrauben funktioniert gut. Greifzange* aber auch. 

5. Lose Teile so zusammen halten, wie es am Ende aussehen soll.

6. Motzen und grummeln weil es nicht passt. Laut! Und ausgiebig bitte!

7.  Superhelden das Stemmeisen reichen. 

8. Augen zu machen und Superhelden per Hand die schlecht gefräßte Nut ausbessern lassen.

9. Schnaubenden Superhelden motivieren.

10. Augen öffnen und Superhelden anhimmeln. Im günstigsten Fall steht der Stuhl dann nämlich doch, wie er stehen soll! Endlich!








Wem das zu viel Arbeit ist und wer auch noch Geld dafür bezahlt hat, kann ab Punkt 4 abbrechen und das ganze Konstrukt einfach zurück schicken. Behaupte ich jetzt einfach. Bei fast 200 € Neupreis sollte man erwarten, dass auch ohne großes Werkzeug jede Mama mit Kind diesen Stuhl aufbauen kann. In unserem Fall könnte man sagen - Naja, aber ihr habt ihn ja geschenkt bekommen. Nein! Wir haben ihn Gewonnen. Ganz blöd, wenn das dann in einer Familienbeschäftigung endet. Ungewollt. Und ich bin zur Abwechslung mal nicht schuld. Jahaaa! Das möchte ich betonen!

Jetzt steht er jedenfalls und sieht schick aus. Und wird vom großen Wusel gemocht. Von mir auch. Er wirkt stabil und sicher. Der Herr von und zu Superheld mag ihn nicht. Wohl wegen der unnötigen Arbeit, die er mitsich gebracht hat. Und weil wir uns noch nicht einig wegen der Ergonomie sind. Die Rollen findet der Mann doof, ich finde sie eigentlich praktisch. Kippschutz elegant gelöst. Ich grüble nur, ob es dann ein Fangseil als Zubehör gibt, um den Stuhl dann immer wieder zum Tisch zu ziehen, wenn sich ein Kleinkind vom Tisch abstößt und nach hinten wegrollt. 

Wir werden sehen. Wir machen jetzt erstmal den 

3. Praxistest
folgt.... 



 

Danke lieber Sven und liebe Susanne für den tollen Tag in Nürnberg. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die nächste Familienbloggerkonferenz denkst 17! Und danke, für diesen Gewinn. Wir hatten dennoch Spaß beim Aufbau. Irgendwie. Wenn heulen nichts bringt, hilft nur noch lachen :D

Minensie

*Ich habe keine Ahnung wie die Zange anders heißt. Der Herr von und zu sprach gestern meistens grummelnd, deswegen habe ich nicht alles verstanden. Ich nenne sie jetzt Greifzange. So eine, die festhält aber nicht quetscht. Aber kein Greifboy!  Sie wissen schon!
 

2016/05/20

Kinderhaus St. Albert - gemeinsam schafft man mehr!

Heute möchte ich über das Kinderhaus St. Albert in Würzburg schreiben. Dort brannte es Anfang April und es entstand ein großer Sachschaden. Ich war vor Ort und möchte euch einen Einblick gewähren. Ganz zum Schluss liste ich die Dinge auf, die noch dringend benötigt werden. Deswegen bitte bis ganz zum Schluss lesen. Auch wenn es viel Text ist. Das was passiert ist und das was ich sehen durfte, kann ich nicht in zwei Sätzen abhandeln.

*** 


Der Brand passierte am 2.04.2016 – einem Samstag. Glück im Unglück, denn an diesem Tag ist das Kinderhaus geschlossen, es wurde niemand verletzt. Das Erdgeschoss ist seitdem nicht mehr für die Kinder zugänglich. Somit müssen seit dem Brand 100 Kinder im Alter von 1-13 Jahren auf nur einem Stockwerk miteinander auskommen.

Über Facebook wurde ich auf die Situation des Kinderhauses aufmerksam. Würzburg ist so nah. Das hat mich berührt und ich hatte das Bedürfnis etwas zu tun.
Noch in der gleichen Nacht schrieb ich verschiedene große und kleine Firmen an, erklärte kurz die Situation und drückte bei jeder einzelnen Mail mit Herzklopfen auf Senden. Klingeln zu putzen ist nicht so mein Ding. Allerdings ging es dabei ja nicht um mich. Das ließ mich mutig werden. Im schlimmsten Fall würde es eine Absage geben. Aber immerhin hatte man es dann wenigstens probiert.

Das Kinderteppichland antwortete mir nahezu postwendend. Mit einer positiven Resonanz. Mein Herz hüpfte! Wir lieben unseren Straßenteppich vom Kinderteppichland so sehr, dass mich das einfach sehr freute. An genau diesen Dingen fehlte es dem Kinderhaus nämlich. Wohnlichem. Wenig später standen 3 große Teppichrollen zur Fahrt nach Würzburg bereit. Ich telefonierte vorab noch einmal mit Anja Hartmann vom Kinderhaus und wir vereinbarten einen Termin, um die Teppiche vor Ort abzugeben. Bei dieser Gelegenheit wollte ich mir ein Bild vom aktuellen Zustand des Kinderhauses machen. Was fehlte noch? Was würde wirklich dringend benötigt? Was ist das für ein Haus für Kinder? Ich war neugierig. Am Telefon klang es schon so offen und herzlich. Wie würde es dann wohl „in echt“ sein?

Am 04. Mai fuhr ich also mit den Teppichen im Gepäck nach Würzburg. Mit ganz viel Herz flattern und Vorfreude.



Ein bisschen war ich ja aufgeregt. Was sagt man denn da? Wonach sollte ich fragen? Was auf keinen Fall?
Ich wurde herzlich von einem kleinen Mann mit dunklem Lockenkopf und einer strahlenden Anja begrüßt. Gemeinsam holten wir die Teppiche aus dem Auto. Beim Auspacken ließ der Kleine sich nicht zweimal bitten und strahlte mich so herzlich und ehrlich an, wie es eben nur Kinder können, wenn sie sich freuen. Die ersten zwei Teppiche erhielten das Prädikat „cool“. Der Dritte, einer mit rosa und vielleicht einem Hauch Feenprinzessin, bekam weniger viel Beachtung. „Der ist dann wohl für die Mädchen“ tönte es. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen.




Während wir also die Teppiche auspackten und ausrollten, hatten mir der kleinen Lockenkopf und Anja ein bisschen was vom Kinderhaus St. Albert erzählt:

Das Kinderhaus St. Albert ist etwas besonderes. In einem offenen Konzept werden 100 Kinder mit 21 verschiedenen Nationalitäten im Alter von 1-13 Jahren betreut. Darauf ist hier jeder stolz. Wo findet man denn sonst so eine große Vielfalt? Es gibt aktuell 7 Konzepträume, die genutzt werden können. 3 weitere sind in der Baustelle im unteren Stockwerk. In Betrieb sind also die folgende Räumen:
Die Bibliothek, das Musikzimmer, die Wissenswelt, Farbwerkstatt, der Theaterraum, der Turnraum und die Startergruppe. Die Kinder entscheiden, wo sie sein wollen. 

 Bei 21 Nationalitäten gibt es auch viele Schriften zu entdecken!
 Die sehr geliebte Bau-Ecke. 6 Kinder können hier gleichzeitig bauen. Die Bauwerke werden dann fotografiert und ausgestellt.


 Der Theaterraum hat viel Stoff gelassen. Vieles musst entsorgt werden.


Alle Materialien sind für die Kinder frei zugänglich. Ob Werkzeug oder Farbe, Bücher oder Musikinstrumente. Alles darf genutzt werden. Auch im Grasgarten. Dort ist in einem Gartenhaus allerhand Werkzeug. 

 Diese tollen Kunstwerke werden in einem Frisörsalon und einem Würzburger Cafè ausgestellt.






Da das Kinderhaus im einem sozialen Brennpunkt Würzburgs liegt, ist es dem Erzieherteam wichtig, den Kindern zu vermitteln, das man nicht alles neu kaufen muss. Eine kaputte Jeans muss nicht sofort in den Müll, man kann sie weiterverarbeiten zur Tasche oder eben ganz schick reparieren. Aus „altem“ Holz kann man immer noch etwas schustern. Nachhaltigkeit und Upcycling inklusive. Schon allein dafür gibt es von mir ein Herzchen.



Weitere Besonderheit im Kinderhaus – die Tiere. Es gibt einige Terrarien und Aquarien im Haus selbst sowie einen wunderschönen Hasenauslauf im Garten. Die Kinder kümmern sich gemeinsam mit den Erziehern um das Wohl der Tiere. 

 Hausbartagam Ostsee Berti darf überall dabei sein




Obwohl 100 Kinder um mich herum wuselten, fühlte es sich nicht chaotisch an. Es war nur eben sehr laut. Der Wermutstropfen, den es gerade zu schlucken gilt. Dennoch, die Kinder zeigen einem, wie das geht, mit dem Wiederaufstehen. Sie passen sich der Situation an und können dank der herzlichen und liebevollen Begleitung durch die Erzieher den Schreck des Brandes in den Hintergrund drängen. 

 100 Gummistiefel brauchen ihren Platz

Die Erzieher trifft es da, hört man zwischen die Zeilen, härter. Alle Gardinen mussten entfernt werden, weil sie so furchtbar nach Qualm gestunken haben, die Kuschelsofas vor den Terrarien und Aquarien mussten entsorgt werden. Die Kleinsten haben keine Betten, vieles aus dem Theaterraum musste ebenfalls entsorgt werden. So vieles, dass so liebevoll eingerichtet war. Das tut weh. Und in diesem Moment nicht nur Anja, sondern auch mir. Und neben dieser großen Brandkatastrophe gibt es immer noch diese kleinen, privaten Katastrophen, die in dieser Zeit überhaupt gar keinen Platz haben, die aber eben doch genauso passieren.

Anja ist dabei stets um ihr Lachen bemüht. Es ist ehrlich und aufrichtig, aber eben nur ein Teil der ganzen Wahrheit. Die aktuelle Situation rüttelt kräftig an der Substanz. Bei jedem. Die oberste Priorität, den Kindern so schnell wie möglich einen routinierten Tagesablauf zu bieten, zerrt an den Kräften. Unter solchen chaotischen Umständen. Mittagsruhe für die Allerkleinsten ist denkbar unmöglich. Ohne Betten auf provisorischen Matratzen mag es vielleicht irgendwie gehen. Aber nicht, wenn dann 88 Kinder im Flur und in den Nebenräumen sind. Das ist, egal wie sehr man sich bemüht, nicht leise. Es ist nicht zu ändern aber es tut eben weh, so machtlos daneben zu stehen.

 Mobile Betten - nutzen, was zur Verfügung steht.
 Der Turmraum wird derzeit für die Allerkleinsten genutzt, da sie ihre Räumlichkeiten durch den Brand verloren haben.


Bis die Versicherung alles geprüft hat und man von dieser Seite Unterstützung erwarten kann, werden noch Monate vergehen. Zeit, die man den Kindern nicht zumuten kann. Deswegen gilt es, jetzt etwas zu tun.

Anja betont, auch heute noch, immer wieder, wie sehr es sie berührt, dass Hilfe nicht nur ins Ausland geht, sondern eben auch direkt vor Ort geleistet wird. Ein großes Möbelhaus hatte sofort Decken für die Allerkleinsten gespendet, für die überlebenden Fische gab es ein neues Aquarium, da das Alte durch den Brand beschädigt wurde. Es gab Sachspenden von Menschen, die überhaupt nichts mit dem Kinderhaus zu tun haben, es gab Geldspenden von Vereinen, die den Kindern eine Freude machen wollen um Neues anzuschaffen und nichts, was ersetzt werden muss. Die Pfarrjugend hat in den ersten Tagen nach dem Brand ihr Zelt zur Verfügung gestellt und aufgebaut und bietet den Kindern aktuell einen fantastischen Ort des Rückzuges. Dort durften die Kinder alles so einrichten,wie sie es wollten. Die Erst Hilfe war überwältigend, so Anja. Ohne die wäre es nicht gegangen. Es freut Anja so sehr, zu wissen, man ist nicht alleine. Man ist eine Gemeinschaft. Das gibt Kraft und lässt durchhalten. Beim Verabschieden war mir klar – das war es noch lange nicht, hier muss noch mehr passieren. Für die Kinder. Und ihr Lachen. Für die Erzieher, die so eine grandios gute Arbeit leisten in so einem Durcheinander. 

 Das Zelt der Pfarrjugend diente in den ersten Tagen als Notunterkunft.
 Aktuell steht es noch zur Verfügung und dient als Rückzugsort.
 Gespendete Teppiche, die den Anfang April noch recht kalten Boden bedeutend wärmer machten. Die Kinder durften das Zelt so einrichten, wie sie wollten. 

***

Als Mitglied im Elternbeirat unseres Kindergarten weiß ich, wie schwierig es um die Finanzierung von Sachgegenständen eines Kindergartens steht.

Das Kinderhaus selbst ist so dankbar für jede noch so kleine Spende, sodass sie niemals öffentlich um „noch mehr“ bitten würden. Deswegen tue ich das jetzt!

Also! Wenn es Firmen gibt, die sich angesprochen fühlen und einen Teil zur Hilfe beitragen wollen, bitte melden Sie sich im Kinderhaus St. Albert. Diese großen Anschaffungen sind nicht über private Kleinspenden zu finanzieren.

Es fehlen noch zum Alltagsglück:

- 12 Kinderbetten (und Matratzen) für die 1-3 jährigen Mäuse (dringend!)
- Sofas
-Glaskannen/Saftkannen
- Vorhänge
- Vorhang/Stoff für das Kasperletheater
- Handtücher
- LKW Planen (gerne auch Reste) zum Poporutschen über die Wiese (das würde an erster Stelle stehen, würde man die Kinder fragen!)

Über diese Dinge freut sich das Kinderhaus ebenso, jedoch würden sie darum erst recht nicht bitten, da es nicht überlebensnotwendig ist. Ich liste es trotzdem auf, denn es ist für die Kinder schon durchaus von Bedeutung.

- Staffeleien für den Garten
- ein Handball
- Stifte und Farben

- eine Digitalkamera

Vor dem Brand hatte jeder Raum eine Digitalkamera, so konnten immer Fotos von den Kindern gemacht werden, die dann für die Eltern sichtbar aufgehangen wurden. Das hat die Kommunikation erheblich erleichtert, da die Mehrzahl der Eltern schlichtweg nicht sonderlich gut deutsch spricht. Aktuell hinkt es ein wenig, aus Gründen.

Wer also jemanden kennt, der jemanden kennt, der gerne helfen möchte, bitte melden!

Anja Hartmann
Telefon: 017684629016

100 strahlende Kinderaugen werden es danken. Gemeinsam ist vieles leichter zu schaffen!

Ich selbst kann nicht viel beisteuern. Aber ich kann euch, den Kindern und Erziehern des Kinderhauses St. Albert eine Stimme zu geben.

***

Ich danke ganz herzlich dem Kinderteppichland für die erste tolle Spende, die ich überreichen durfte und auch ein herzliches Danke an wayfair, die mit einem Warengutschein für etwas mehr Gemütlichkeit sorgen. 

***

Und ihr da draußen, sagt es bitte weiter! Auch damit ist schon viel getan, um die, die helfen können, zu erreichen!

Mit ganz viele Winkebildern aus Bamberg

Minensie

2016/05/17

Unser Pfingstwochenende 2016 und viele Bilder

Wir sind zurück. Ein paar Tage weg vom Alltag. Bei Lieblingsmenschen im wunderschönen Saalfeld. Neben meiner Wahlheimat Bamberg ist Saalfeld bzw. Rudolstadt schlichtweg immer im Herzen - Heimat eben. Es folgt ein langer Text. Und viele Bilder. Wer bis zum Schluss durchhält bekommt Konfetti von mir!

***

Wir fuhren gemütlich am Samstag Mittag los. Diesmal mit weniger Gepäck und nur halb so vollem Auto. Dennoch immer wieder erstaunlich, was man alles für ein paar Tage und Nächte benötigt. Wir fuhren bei Sonnenschein los und wurde gebeten, bitte möglichst Sonne mitzubringen. Denn in Thüringen regnete es wie aus Eimern. Sonne passte gerade so noch ins Handgepäck und als wir ankamen schien auch tatsächlich Klara (aka Sonne) vom Himmel. Wir aßen leckeren Begrüßungspfannkuchen, tranken einen schnellen Kaffee und machten uns gleich weiter zum Spielplatz. Nach 2 Stunden Autofahrt mussten die Jungs toben und rennen. Und spielen. Ganz klar.

Es wurde durch Gebüsche gekrabbelt, Rutschen gerutscht, Apfelchips genascht und mal wieder Kaffee gertrunken. Der Wind war eisig, aber es blieb trocken. Die Wuselzwerge hatten Spaß und ich zückte kaum das Handy zum fotografieren. Es gab so viel zu erzählen, da durfte das Handy getrost in der Tasche bleiben.

Völlig durchgefroren kamen wir wieder in Saalfeld an, kuschelten uns aufs Sofa, laßen, spielten und lachten und aßen schließlich zu Abend.

Mein jüngster Patenbub bestand dabei auf sein Ritual. Bevor sich nicht jeder an den Händen hielt und "Piep, piep, piep. Wir haben uns alle lieb. Und wünschen guten Appetit!" sagte durfte nicht gegessen werden. Wieder was gelernt. Sehr sehr süß. Das Essen schmeckte auch gleich doppelt so gut. Da möchte ich etwas darauf verwetten!

Am Abend laß ich den Wuselzwergen eine neue Geschichte vor. "Der Zauberer Kotzmotz" von Brigitte Werner. Das gefiel mir so gut, dass ich bereit und gewillt war sehr, sehr lange zu lesen. Es dauerte auch ziemlich lange, bis die Wuselbuben schliefen. Was jedoch völlig in Ordnung war. Neben den Betten saßen wir nämlich allesamt noch am Tisch, tranken Wein, redete und lachten. Auch das geht. Kinder sind herrlich unkomplizierte Wesen.

Wir lachten und redeten, wie schon erwähnt, lange und viel. Und naschten Osterhasen. Hielten für einen langen Moment die Zeit an und waren ganz im Urlaubsgefühl. Außerdem durfte ich meinem Lieblingsmensch endlich das kleine Geschenkchen überreichen. Ich brachte ihr einen Morsezeichenschmuck von PUNKTSTRICH mit. Sie leistet gerade so viel, sie ist so unglaublich stark, meine "große" Schwester. Eine kleine Anerkennung dessen, was sie gerade alles wuppt. Und ich ihr dabei nicht so nah sein kann, wie ich es gerne hätte. Nun hat sie es Strich für Punkt. Der Lieblingsmensch ♥
Das Leben kann so schön sein.

Der Pfingstsonntag startete mit Regenwolken. Wir überlegten hin und her, wie wir den Tag gestalten würden. Ob nun gleich am Vormittag zum Erlebniswald "Feenweltchen" gingen oder doch erst am Nachmittag. Schließlich entschieden wir, dass wir zuerst die Haare der Jungs schneiden würden und fuhren nach Rudolstadt zu meiner Tante. Dort hat mein Lieblingsmensch sein Haar-Atelier, da ging es am besten. Außerdem freute ich mich sehr, mein Tantchen wieder zu sehen.

Dort angekommen ging es also an die Scheren. Da waren wir alle sehr gespannt. Es wurde einiges gekürzt beim Wuselzwerg und ein Grundschnitt vorbereitet. Schnipp Schnapp, Haare ab.


Der große Wusel bekam eine wirklich coole Frisur rasiert. Begeisterung pur. So ein fescher Bub!

Auch ich bekam noch die Haare etwas gekürzt und hübsch gemacht. Es ist herrlich, so verwöhnt zu werden! Leider hab ich nicht von allem Fotos. Ich zeig euch die Frisuren in den nächsten Tagen noch einmal in voller Pracht. Versprochen!

Nach dem Ausflug zur Tante ging es nach Hause. Bestes Gulasch ever essen. Lecker! Unglaublich lecker! Der Lieblingsmensch kann eben kochen. Sowas von!

Mittags regnete es richtig stark. Genau die richtige Stimmung für Mittags-Extrem-Couching. Wir hörten Hörbuch, kuschelten und ließen die Zeit Zeit sein. Wunderbar!


Als wir allesamt ausgeruht und ausgeschlafen waren, entschieden wir, einfach in Richtung Feenweltchen loszufahren und bei anhaltendem Regen könne man ja jederzeit wieder nach Hause. Oder in die Grotten. Es war trotz des schlechtem Wetters so viel los! Unglaublich. Und ich habe so viele Fotos gemacht - ich hoffe ihr könnt erahnen wie viel Spaß wir hatten!

 Glückauf in den Feengrotten.
 Die Feen sind über all. Hier ein bisschen Feenstaub, dort ein kleiner Fußabdruck
 Es gibt viel zu entdecken hier im Feenwäldchen des Feenweltchens

Überall gibt es Schätze zu entdecken. Bei den Feen im Feenhaus darf man sogar welche mitnehmen.
 Mein Lieblingsbaum - der Gießkannenbaum. Er ist so zauberhaft. So wunderschön!
 Und dann sind da noch überall diese liebevollen Schilder. Hier kann man etwas über die Pflanzen erfahren. Wie lauter kleine Geheimnisse.
"Heimstatt guter Hausgeister, hat den Beinamen "Bauernapotheke"
 ~ 
Holunder"
 "Steht für Bescheidenheit, Dreifaltigkeit und Demut, fördert Weltoffenheit"
~
Walderdbeere
 "Symbolik für Geheimnisvolles und Unheimliches"
~
Farne
 Außerdem gibt es überall immer wieder kleine und große Überraschungen. Der Lautsprecher-Trichter hier hat es mir zum Beispiel besonders angetan. Er wirkt so, als würde er schlichtweg hier hin gehören. Er passt sich diesem Feenwald an und erzählt zauberhafte Geschichten.
 Und überall Gießkannen, um das Wunder des Lebens zu pflegen.
 "Liebes- und Wahrheitsbaum. Symbol für Aufrichtikeit" 
~
Linde
 Ob unten oder hoch oben - überall findet man etwas zauberhaftes. Wie diese geschnitzte Fee aus Holz, die in einem Baum hoch über uns schaukelt.
 "Gilt als Vermittler zwischen der Realität und der Anderswelt" 
~
Eiche
 Liebevoll bemalte Fühlkästen. Wer mutig ist, kann spannendes entdecken.
 Und überall gibt es kleine Ecken und Orte, an denen sich auch die kleinsten austoben können. Und nicht nur staunen und schauen müssen.
 Oh wie ich mich freue, wenn wir im Sommer wieder kommen und man überall am Wegesrand Erdbeeren naschen kann ♥
 Auch unfertiges hat seinen Zauber.
 Und hier die wohl schönsten Müllkörbchen der Welt.
 Selber Töne und Klänge herbeirufen hat seinen ganz eigenen Zauber.

 Etwas abgelegen vom Pfad kommt man zu einem Insektenhotel. Da gibt es allerhand zu staunen.
 Im "Dunklen" Teil des Waldes, bei den Waldschraten und Kobolden kann man lustige Spiegelbilder sehen.


 Und auch in diesem Jahr spuckt der Walddrache Qualm und Rauch. Eine tolle Spielhöhle.
 Neu ist in diesem Jahr das Trollhaus. Ein Kletterhaus mit vielen bunten Lichtern, verstecken und allerhand zu entdecken. Für den allerkleinsten Patenbub noch nichts, was man alleine entdecken kann, aber dafür hat man ja Eltern, die einen begleiten und auch diese Welten zeigen.
 Dieser kleiner Kobol ist aus einem Stück geschnitzt. Schon beim letzten Mal musste ich ihn mir lange und sehr gründlich anschauen. Auch in diesem Jahr grinst er mich frech an, so wie ich es in Erinnerung hatte.
 Und dann heißt es Abschied nehmen. Hinauf in dieses schrullige Haus, mit Farben und Lichtern und über eine Rutsche zum Ausgang. 

Ich bin diesmal auch gerutscht. Ich bin ja ein echter Schießer. Die anderen haben Rutschvideos gemacht, das werd ich beim nächsten Mal auch machen. Nur um mich völlig zum Affen zu machen. Denn das ist echt witzig!

Als wir wieder zum Auto liefen, begann es zu regnen. Über 2 Stunden hatte er sich Zeit gelassen. Danke dafür!

Wieder zu Hause wurde gelesen, gespielt und schließlich gegessen. Piep, piep, piep!

Als es am Abend wieder aufhörte zu regnen, beschloß der Lieblingsmensch: Feuer - jetzt! Also wurde die Feuerschale angeschmissen, die Kinder währenddessen in den Schlaf gelesen/gesungen und die Großen ließen es sich bei kaltem Wind und gutem Wein im Garten gut gehen. Ich wäre beinahe mit den Kindern eingeschlafen, wurde dann glücklicherweise jedoch noch einmal wach und schlich mich zu den anderen in den Garten. Dort wurde ich mit aller Hundliebe empfangen. Betty legte sich zu meinen Füßen und ließ es sich dort gut gehen. Perfekter Fußwärmer. Perfekter Abend. Wir quasselten und legten Holz nach und redete noch mehr. Es war fast 02:30 Uhr als wir schließlich, völlig eingeräuchert, auch zu Bett gingen. Das würde am nächsten Tag übel werden, aber dafür war es dieser Abend schlichtweg wert. Das wir "Großen" alle so beisammen saßen, am Abend, hatten wir lange nicht! Ich glaube, das letzte mal in Mallorca.


Der nächste Tag begann für uns relativ spät. Die Wuselzwerge schliefen bis nach 8 Uhr und somit gab es keinen Grund zum nörgeln. Der jüngste Patenbub war etwas früher wach aber nun gut, dass hatten wir gar nicht mitbekommen.

Nach dem Frühstück machten wir uns für das Feuerwehrfest startklar. Wie so oft hatten wir nämlich ganz ungeplant das große Glück, dass es ein Fest nach dem anderen gab. Diesmal das der Feuerwehr Saalfeld. Mit kostenlosen Nudeln mit Feuerwehrsoße für die Kinder, vielen verschiedenen Hüpfburgen und ganz vielen anderen tollen Stationen wie z. B. das Kisten-Rutschen, Ball-Wasser-Spritzen oder Strohpyramindenklettern! Es war wirklich toll gemacht. Es gab überall etwas zu entdecken, die Wuselzwerge wussten oftmals gar nicht, was sie als nächsten probieren wollten und blieben immer wieder an den Hüpfburgen hängen.






 Meine Wuselzwerge sind von ganz alleine auf verdeckte Fotos bedacht. Von mir gab es zumindest nicht die Anweisung, Kapuzen hoch zu machen *lach*

Es war ein riesen Spaß und sie konnten sich richtig richtig austoben, bevor es dann am Nachmittag wieder hieß - 2 Stunden stillsitzen im Auto. Wir blieben bis etwa 14 Uhr, tranken beim Lieblingsmenschen noch einen letzten Kaffee, räumten das Auto ein und brachten uns allmählich in Aufbruchsstimmung. Der Miniwusel fand das alles andere als gut. Er wollte bleiben. Bei seiner Betty, bei seinem Jacob und überhaupt! Wir wären auch gerne länger geblieben aber wenn die Arbeit ruft, dann muss man wohl folgen.

Es waren so wundervolle Tage. Mit so wundervollen Menschen. Manchmal wäre Zeit anhalten wirklich toll.

Der Alltag hat uns bereits wieder. Die Wuselzwerge sind im Kindergarten und der Herr von und zu Zwergenpapa schnaubt hinter mir, dass ich endlich fertig werde, damit er aufräumen kann.
Sagen wir also Hallo! zu 7 Grad und bewölkt. Hallo Alltag :D

Edit: Jetzt hätte ich fast das Konfetti vergessen! Für alle die bis hierher durchgehalten haben - KoNfEttI

Minensie