2015/10/09

Neulich im Feenweltchen...

Da fährt man seit Jahrzehnten (hust hust... ja ich bin schon alt) immer wieder an der gleichen Ausfahrt vorbei, weiß wohin sie führt und schafft es trotzdem nicht dieses eine Mal abzubiegen. Man ist ja ganz in der Nähe, da kann man ja immer mal hin. Und plötzlich hat man zwei Kinder und der kleinste Patenbub hat seinen letzten Tag vor seiner großen Geburtstagssause zum ersten Geburtstag. "Immer mal" war dann also neulich. Nach über 25 Jahren sollten wir tatsächlich zu den Feengrotten gehen. Ich war da als Mini-Mine einmal. Völlig verzaubert. Bis heute. Das ich in der Stadt der Feengrotten Familie habe, eine ganze Weile fast jedes Wochenende dorthin fuhr und es dennoch nie schaffte, nach meinem Kindheitserlebnis mir diese Zauberwelt noch einmal anzuschauen ist - wie eine Freundin mir mitteilte - ein Klassiker.

Wir fuhren also dem Schild "Feengrotten" nach und parkten, so kurz vor Torschluss (Ankunfstzeit 16:45 Uhr - man schaue sich die Schließzeiten an) in nicht markierten Parkplätzen direkt vor dem Eingangsbereich. Das Ziel waren nicht die Grotten, auch nicht das Grottoneum. Wir wollten in das Feenweltchen. Es hieß, das solle schnell gehen. 20 Minuten, dann sei man da durchgelaufen. Beim Eintrittspreis von 6 € pro Erwachsener und 4 € pro Kind ab 3 Jahre zuckte ich kurz zusammen. Für 20 Minuten 14 €? Puh. Aber nun gut. Wer weiß wann "immer mal" wieder kommen würde. Wir zahlten und gingen im Entenmarsch den Holzsteg hinauf. Ein bisschen Glitzerstaub am Boden versicherte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Am Drehkreuz noch kurz die Eintrittskarten eingelesen und los gings - durch ein uriges, krummes Haus hinein die Welt der Feen. Eine zauberhafte Stimme begrüßte uns und erklärte uns kurz, was uns wo erwartet und schaffte damit,dass sich der kleine Wuselzwerg am liebsten sofort auf dem Heimweg begeben hätte. Das er gerade in einer Phase (grmpf) steckt, ist auch kein Geheimnis. Wir mussten ihn schon sehr locken, damit er weiter geht. Erst als er (Feen)Blumen gießen durfte, begann seine Neugier zu wachsen. Wir bestaunten ein Haus der Fee, verfielen in "Ach-Gottchen"-Rufe, als wir die Bettchen der Babyfeen entdeckten und folgten dem Feenstaub auf dem Waldboden.

 Im Hintergrund das Haus der Fee (die Führungen macht, wenn sie denn da ist)

In regelmäßigen Abständen gab es Schilder zu entdecken, die die jeweiligen Pflanzen beschrieben. Ein bisschen fühlte ich mich an Harry Potters Kräuterkunde-Unterricht erinnert. Die Wuselzwerge sprangen und hüpften, wir Erwachsenen staunten. Im Lichthain gab es wunderbares zu entdecken. Von stinkenden Kisten bis zu wunderschöner Feenmusik im Blumenschloss.

 "Den Pflanzen hilft er wunderbar, doch riechen tut er furchtbar gar."

 Was versteckt sich denn hier?
 ...und hier?
 Blumenschlößchen - ein zauberhafter Ort!

Ein bisschen Fassungslosigkeit machte sich breit. Wie konnten wir "Großen" das nur so lange übersehen? Weiter ging es zu verzaubernd schönen Schaukeln, Nestern und Instrumenten.

 Waldgeister

 Ein Feennest in luftiger Höhe - jedoch noch zu früh - keiner zu Hause
 Wenn Pilze wie durch zauberhand erklingen

Dieser Waldspaziergang entpuppte sich als absolutes Highlight. Im Reich der Dunklen Wesen hatte ich zunächst bedenken. Die Phase des kleinen Wuselzwerges und so. Allerdings völlig zu unrecht. Im Klangfelsen hatten die Zwerge Spaß ohne Ende. Und auch mein Cousinchen. Es gibt einfach kein besseres Alibi als Kinder, um in schnieken Klamotten trotzdem zu Klettern. Herrlich. Die Spinnenbrücke stellte mich dann auch tatsächlich vor große Herausforderungen. Wer mich kennt weiß, wie sehr ich mit dem Gleichgewicht und der Schwerkraft auf Kriegsfuß stehe. Aber auch ich habe es geschafft. Ohne abzustürzen. Nur gut das keiner Zeit hatte ein Video zu machen. Das wäre defintiv hartes Material geworden. Da würde ich so manches Lösegeld zahlen, damit das niemand zu Gesicht bekommt.

 In diesem Felsen gibt es einiges zu entdecken.
 
 Luftbrücke ohne doppelten Boden

Zu guter Letzt wagten wir uns noch in lufitge Höhe in das Baumhaus der Feen. Von dort aus konnte man Rutschen. Und wer es sich nicht traute oder nicht konnte, der durfte einen letzten Waldpfad zum Ausgang gehen. Bis zum Drehkreuz fand man immer wieder glitzernden Feenstaub auf den Wegen. Etwas wehmütig schauten wir zurück, als uns eine zauberhafte Feenstimme verabschiedete. Bis Bald kleines Wäldchen. Wir kommen bald wieder, ins Feenweltchen!


Ausgang der anderen Art


Wer mehr Zeit hat und keine ungeduldigen Kinder, der hätte noch sehr viel mehr entdecken können. Es gab immer wieder herrlich urige Bänke, die zum Ausruhen einluden und auf denen man Geschichten zuhören konnte. Wir haben es leider kaum länger als bis zum "Hallo" geschafft. Wuselzwerge sind und bleiben eben Wuselzwerg. Unsere 20 Minuten dauerten ungefähr 90 Minuten. Wenn man sich Zeit nimmt und wirklich alles entdecken will, sollte man jedoch mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Stunden einplanen.

Und es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Das Grottoneum. Die Feengrotten selbst. Überteuerte Bratwürste! Hach! Ein bisschen warm ums Herz wird mir ja schon bei so viel Kindheitserinnerungen.

Minensie


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