2015/07/09

Zusammengefasst- Einmal Urlaub revue, nicht geschüttelt

Die Koffer sind ausgepackt, die Schmutzwäsche gewaschen, getrocknet und bereits wieder in den Schränken verstaut, der erste Schock über den Verlust des Kuschelfreundes überwunden und allmählich kehrt der Alltag zurück - Zeit für eine kleine Zusammenfassung unseres ersten richtigen Urlaubes. Den auch wenn wir von vielen beneidet werden, da wir bereits zweimal mit den Zwergen in Cuba waren - Urlaub ist das defintiv nicht gewesen. Familienbesuch ist und bleibt Familienbesuch.

In diesen neun Urlaubstagen gab es nichts, was falsch war. Um nicht zu sagen - es war perfekt! Bis auf das Ende. Das ist nach wie vor ein großer Schreck. Aber nun von vorne.


Wir sind keine klassichen Hotelurlauber. Waren wir noch nie, werden wir nie sein. Mit den Wuselzwergen wohl erst recht nicht. Deswegen war ich völlig angetan von der Idee, mit meiner Cousine, ihrem Mann und meinem Patenbub, meiner Tante und meinem Onkel sowie meiner Schwester in eine Finca nach Mallorca zu fliegen um dort ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Die Einwände kamen postwendend. Vom Herrn von und zu. "Und wer kocht da? Im Urlaub mag ich so gar nicht einkaufen gehen müssen! Wie weit ist der Strand weg? Brauchen wir da ein Auto?" - Pienz pienz, nörgel, pienz. Das übliche also.
Um die Fragen zu beantworten: Es kochte hauptsächlich meine Cousine, die im Kochen völlig aufgeht aber durchaus bei 7 Erwachsenen Personen das alles nicht immer als Spaßfaktor empfunden haben muss. Das unterstelle ich ihr jetzt einfach. Denn - wer kocht schon gerne bei fast 40 Grad ?! Die Verrückte! ♥
Einkaufen ging auch hauptsächlich das Cousinchen. Die arme Socke!
Und der Strand war 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Ok, mit Parkplatz suchen, alles hinschleppen und sich breit machen waren es dann unterm Strich vielleicht 20 Minuten. Aber absolut überschaubar. Und zu guter letzt: JA, wir brauchten ein Auto! Sogar zwei! Sieben erwachsene Personen und drei Kinder - nichts was gut tut in einem Auto.

Blick vom Eingang aus


Wir verbrachten also neun wunderbare Tage in einem kleinen Dörfchen Namens Santa Margalida, 45 km von Palma entfernt, wohnten in einer unglaublich schönen, liebevoll eingerichteten Finca mit Panoramaausblick, Pool und Dachterasse sowie einen schier endlosen Obst- und Gemüsegarten. Mit zwei Mietwägen, vielen Lebensmitteln und einem gemauerten Holzgrill. Jap. Paradies hallo!



Die Finca bot uns so viel Möglichkeiten mit ihren vier Schlafzimmern, zwei Bädern, den zwei Wohnzimmern, der großen Küche, den zwei Terassen, der Dachterasse, dem Tischtennisplatz, dem Pool und dem einfach atemberaubend großem Gelände um das Wohnhaus herum. Wir schafften es in den neun Tagen kaum, uns auf die Nerven zu gehen. Es gab einfach immer ausreichend Rückzugmöglichkeiten. Zudem brachte die ländliche Gegend eine derartige Ruhe mit sich. In der Finca neben uns gab es aktuell keine Gäste. Wir waren weit und breit die Einzigen. Nur die Schafe auf der Nachbarweide, die hörte man tagtäglich mit ihrem Glockengeläut. Der heißersehnte Strand war in den neun Tagen auch sehr unwichtig.

 Am Strand in C'an Picafort

Wir waren nur einmal in C'an Picafort am Strand und sehnten uns bereits nach wenigen Minuten nach "unserem" Pool. Ohne Sandgepapp, ohne andere Urlauber. Wir Verwöhnten! Nach 30 Bahnen im Pool sich eine frische Feige vom Baum zu pflücken um sich dann die  Sonne auf dem Bauch scheinen zu lassen - das ging am Strand eben einfach nicht. Den Wuselzwergen war der Strand ebenfalls zu sandig. Man staune.

Pool ist cool!


Außerdem - das Gebirge von Mallorca ist so viel spannender als Deutsche Touristen am Strand! Wir fuhren engen Straßen entlang, die sich an die Berge schmiegten, bekamen hin und wieder Herzrasen, wenn uns ein ebenso großes  Fahrzeug entgegenkam, verliebten uns in die Dörfer, die wie in das Gebirge gemeiselt wirkten und genoßen maroquinische Spezialitäten auf La Granja. Und da Mallorca ja gleich ums Eck ist, lernten wir den Fahrer eines Autos mit Nürnberger Kennzeichen kennen. Die Welt ist ein Dorf.


 Brunnenspielerei in La Granja

 
 La Granja - Falkenflugshow

 
Einer der Hasen auf La Granja - das Highlight für meine Wuselzwerge

 
Weitere Highlights des Urlaubes - ohne Navi in Palma zurechtzukommen. Mit Mietmercedesbus. Was für ein Spaß. Als wir dieses Abenteuer überstanden hatten, uns beim "Forn des Teatre" mit traditionellem spanischem Gebäck und ordinären Kaffe gestärkt hatten, wagten wir das nächste Herzmuskeltraining - eine Sightseeingtour im Doppeldecker durch Palma. Nichts für schwache Nerven, das kann ich sagen. Aber sehr sehenswert, informativ und einfach schön! Nie im Leben hätten wir die Masse an Sehenswürdigkeiten zu Fuß geschafft. Nicht mit zwei Wuselzwergen und einem Kinderwagenpupser. Manchmal ist der Schnelldurchlauf durchaus erwünscht :D

Forn des Teatre in Palma
 
Ein Blick über Palma de Mallorca
 


Die Tage dazwischen und danach faulenzten wir allesamt. Mit Sangria aus Vasen, Feigen vom Baum, Pipi-warmen-Wasser nachts um 23 Uhr im Pool (ohne wissentlichen Pipi darin selbstverständlich!) und die schönsten Sonnenuntergänge auf der Dachterasse. Mallorca ist wunderschön. Am richtigen Ort, mit den richtigen Leuten.

Sangria mit Stil - in Vasen, nicht in Eimern
 
360 ° Grad Panorama auf der Dachterasse
 
Der allabendliche Gang zum Gartensupermarkt
 
 

Zudem gab es neben der wunderschönen Landschaft auch andere interessante Dinge zu sehen. Tiere zum Beispiel. So bekam ich erstmals einen Hornkäfer (heißen die so?) sowie eine Gottesanbeterin zu Gesicht. Spektakulär sag ich da nur!

Gottesanebeterin am Pool

Käfer mit einem einem Horn. Ein Einhornkäfer?


Ich bin verliebt. Wahrscheinlich fände ich jedes zweite Land atemberaubend, würden wir mehr reisen. Aber so ist es wenigstens übersichtlich. In meinem Herzen. Und der Fernwehsehnsucht.

Zum Abschluss gab es ein Geburtstagskind und so unglaubliche Ensaimadas. Bei meinen Lieben in Deutschland werden sie nur liebevoll Esmeraldas genannt. Ich musste herzlich lachen, als ich es das erste mal so hörte.
"Esmeralda" für alle


Außerdem bin ich unglaublich stolz auf meine Zwerge. Während der beiden Flüge verhielten sie sich vorbildlich. Auch am Flughafen haben sie einfach alles mitgemacht. Ich hatte mit mehr widerstand, genörgel und mehr gemecker gerechnet. Aber, und da sind die Trunkies defintiv maßgeblich beteiligt gewesen, es lief. Oder rollte. Wie am Schnürrchen. Wenn ich da an den Flug von vor 3 Jahren denke... puh!

 Über den Wolken von Palma de Mallorca...

 ...gibt es viel zu sehen...

Nie wieder ohne Trunkie!

 
Und nun schließe ich diesen Ellenlangen Beitrag. Mit Sonne im Herzen. Und auf der Haut.

Dahoam ist dahoam.

 Zum Wohl!


Minensie

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