2015/07/28

Wuselalltag

Allmählich hört die Schnappatmung auf.
Alltag mit meinen Wuselzwergen hilft dabei ungemein.
Ich könnte ausschweifend werden. Sagen, es erdet mich, es rüttelt mich wach. Es lenkt mich. Allerdings sind das nur nette Umschreibungen, die gar nicht notwendig sind. Alltag mit meinen Wuselzwergen bedeutet schlichtweg "Einfachheit". Es braucht keinen Sprint durch die Stadt um 10 Dinge auf der To-Do-Liste abzuhaken, es braucht auch kein super kompliziertes Bastelwerk, keinen Bauernhof aus Brot und Gemüse auf dem Abendbrotteller. Es braucht lediglich uns. An so schnöden, durchgeplanten Tagen wie heute.
Musikalische Früherziehung.
Wenn wir im Eiltempo zum Bus laufen, sich die Zwerge um den "Stop"-Knopf im Bus zanken, sie die immer gleichen Fragen stellen, ich die immer gleichen Antworten gebe, sie die immer gleiche Bestellung beim Bäcker vor dem Musikunterricht aufzählen, ganz aufgeregt, als würden sie es zum ersten Mal sagen, die immer gleiche Spielrunde nach dem Musikunterricht.
Und der immergleiche wunderbare Heimweg. Ohne Bus. Knappe 1,5 Stunden zum Zeit atmen. Das Tempo der Wuselzwerge ist dafür perfekt. Die Stolpersteine der Stadt sorgen für die kleinen Pausen dazwischen. Ebenso die Fragen von ihnen. Gerade nach Tagen wie die der letzten Woche ist es genau diese kindliche und unbefangene Neugier auf diese Welt, die mich "zurückholt". Das der eine Stein wesentlich hübscher ist als der andere, der andere dafür aber wesentlich praktischer zum werfen ist. Das die kleine Ratte am alten Kanal ganz schön hübsch aussieht. Das Namen ziemlich lustig sein können. Das es völlig in Ordnung ist, nicht mehr zu können. Müde zu sein. Das die kleinen Beine nicht mehr laufen wollen. Es dennoch bis nach Hause zu schaffen. Gemeinsam. Mit tausend Abenteuern. Keinen Großen. Aber so bedeutend Kleinen. Solchen, die mit einem Seufzer oder einem Lächeln vor dem Schlafengehen noch einmal erzählt und nacherlebt werden. Nichts ist wichtiger auf dieser Welt. Kein Geld könnte mir diese Momente kaufen. Sie sind völlig kostenlos. Aber nicht umsonst. Sie sind das wertvollste, das ich besitze. Diese Alltagsmomente. Denn sie sind Echt. Und vorallem. Sie sind WIR. Zu 100%.

Heute bin ich dankbar.

Das hat mir gefehlt.

Minensie

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