2015/06/11

Badespaß mit Tücken ... Sekundäres Ertrinken

Die Badesaison ist eröffnet! Und mit ihr die erhöhte Aufmerksamkeit der Eltern gefordert. Denn neben der großen Gefahr des Lautlosen Ertrinkens (Videolink) gibt es noch etwas, das jeder Elternteil schon einmal gehört und abgespeichert haben sollte - das sekundäre Ertrinken. Es ist selten, aber nicht weniger dramatisch in seinen Folgen.

Vom sekundären Ertrinken spricht man, wenn Stunden nach einem Badeunfall, bei dem Wasser in die Lunge gekommen ist, lebensbedrohliche Atemprobleme auftreten, die zum Tode führen (können).

Das soll keine Panikmache sein. Das hier soll Aufmerksam machen. Der ungewollte Tauchgang eines Kleinkindes/Kindes ist schnell passiert. Meist fischt man die kleinen Tauchgänger innerhalb von Sekunden wieder aus dem Wasser, hat einen Schreck fürs Leben und ist froh das sonst nichts passiert ist. Das kann trügerisch sein. Wird ein Kind nach so einem Badeunfall müde, sollten bei allen Eltern die Alarmglocken läuten. Denn hat das Kind bei seinem Tauchgang Wasser in die Lungen bekommen, so kann es erst nach Stunden zu schweren Komplikationen kommen. Lunge und Wasser vertragen sich nicht. Und je kleiner so ein Mensch ist, desto weniger Wasser ist notwendig, um so eine kleine Lunge schwer zu belasten. 2 Mililiter pro Körpergewicht gelten als bedenklich. Da darf nun jeder selbst aussrechnen. Bei meinem großen Wuselzwerg wären das 30 ml. Bei meinem kleinen Wuselzwerg 28 ml. Das ist ein Glas voll. Das ist nicht viel. (Danke für den Hinweis. Zwergengläser wären das dann).Das ist weniger als ein voller Atemzug schätze ich (nach der Erkenntnis der Zwergengläser)

Wasser in der Lunge kann so einiges anrichten. Vom Infekt bis zum Ödem. Nichts, was der Körper von alleine einfach so schafft.

Deswegen, an alle Eltern mit Wasserverliebten - wenn ihr einen schreckhaften Bademoment mit Tauchgang hattet, dann achtet bitte ganz besonders darauf ob die Kleinen

- müde und abgeschlagen wirken (mag im ersten Moment auf den Schockmoment zurückzuführen sein, aber bitte, lasst die Kleinen nicht alleine in ihren Betten schlafen, lasst sie da schlafen, wo ihr sie gut im Auge habt)
- nach Stunden des Vorfalles das Husten anfangen
- Schmerzen im Brustbereich haben
- die Atmung (und auch die Herzfrequenz) sich verändert
- die Lippen und Schleimhäute sich bläulich verfärben oder
- einfach anders als sonst sind

Lieber einmal zuviel den (Kinder)Arzt/ die (Kinder)Ambulanz angerufen, als einmal zu wenig - und das gilt in diesem Fall besonders! Mit Ausrufezeichen! Denn ein müdes Kind allein lässt im ersten Moment die wenigstens das schlimmste vermuten.

Sekundäres Ertrinken ist, wie bereits oben angemerkt, selten. Trotzdem sollte es einfach jedermann im Hinterkopf haben um im Falle eines Falles schnell und richtig zu reagieren. Nämlich ohne Umwege den Betroffenen in ärztliche Behandlung zu geben.

Ich selbst habe von diesem Thema das erste mal vor 1 Jahren gelesen. Ein englischer Blogeintrag von Delighted Momma, den ihr gerne hier nachlesen könnt, unterstrich das angeschnitte Thema. Mit Tränchen und anderen Mutterherzgedöns. Um so wichtiger ist es mir seitdem, dass es jeder schon einmal gehört hat.

(So wie jeder schon einmal gehört haben sollte, das plötzlich auftretende, ausstrahlende Schulterschmerzen und Schlaganfall durchaus im Zusammenhang stehen. Wissen ist Macht)

Weitere Informationen dazu unter:

http://www.apotheken.de/news/article/gefahr-durch-sekundaeres-ertrinken/

http://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/sekundaeres-ertrinken-noch-stunden-nach-einem-badeunfall-moeglich/


Danke für die Aufmerksamkeit.



Minensie

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