2014/11/19

Luxusprobleme

Eigentlich hatte ich bereits am Sonntag einen Post verfasst. So dreiviertel etwa. Eine lustige Anekdote aus meiner Arbeitswelt sollte es werden und dann wurde es doch ernst. Jetzt feiern wir gerade seit 3 Tagen Windpockenparty und ich hab völlig den Faden verloren. Deswegen - seis drum. Vielleicht find ich den Faden nach meinem nächsten Dienst wieder.

Nun kreisen die Gedanken um Luxusprobleme deluxe. Welches Geschenk zu Weihnachten. Ist Groß zu viel oder ist Klein ausreichend. Wieviel ist zuviel? Und was ist wirklich notwendig? Fragen über Fragen. Ich behaupte, dass war zu meiner Kindheit einfacher. Da gabs entweder ein Spielzeug oder eine neue Klamotte und damit war das Fest schon gigantisch. Ich erinnere mich noch sehr genau an mein Weihnachtsgeschenk um mein 6. Lebensjahr herum. Eine neue Jeans, weiße, halbdurchsichtige Strumpfhosen und einen grau-rosa-gesreiften Pullover. Und Leinenschuhe (unpraktisch im Winter, aber ich wollte sie so unbedingt haben!). Das waren tatsächlich meine ersten nicht vererbten Klamotten die neu aus dem Laden unter unseren Weihnachtsbaum landeten. Es war perfekt und ich freute mich wirklich wirklich sehr lange darüber.

Und jetzt steh ich vor dem Dilemma - mehr Plastik fürs Kinderzimmer ahoi. Eigentlich möchten wir die Wuselzwerge zur Genügsamkeit erziehen. Wer will das nicht. Andererseits ist das so absurd, denn jeder Elternteil, der es sich "damals" hätte leisten können, hätte gerne mehr als ein paar neue Schuhe zu Weihnachten verschenkt.
Reicht es, wenn man ihnen Genügsamkeit vorlebt und darf zu Feiertagen dann ruhig mal mehr springen lassen? Oder erzieht man sich so kleine blutsaugende Biester, die sich mit jedem Jahr nur noch mit noch mehr zufrieden geben? Was, wenn wir es uns irgendwann nicht mehr so leisten können - ist die Enttäuschung dann größer? Oder ärgert man sich, weil man ja hätte können und nun nicht mehr kann? Ich bin wirklich völlig hin und her gerissen.

Zum einen bin ich dafür, Zeit zu schenken. Zeit mit den Wuselzwergen ist so wertvoll und ich habe das schon letztes Jahr der nahen Verwandschaft ans Herz gelegt. Ein Wildpark-Besuch, ein Indoorspielplatznachmittag - es lässt sich sicherlich was finden, mit denen man den Wuselzwergen ein dauerhaftes Geschenk machen kann - nämlich das der besonderen Momente.
Zum anderen gibt es nichts im Kinderzimmer, dass nicht permanent bespielt wird. Fast alles wird ins Spiel mit einbezogen. Aus Lego werden Reiseschiffe gebaut, in der alle Monster und Tiere mitreisen dürfen. Es werden alle Kuscheltiere abwechselnd umsorgt, im Buggy umhergefahren und bekocht. Bei den Büchern finden mindestens 5 pro Vormittag den Weg zu mir, um vorgelesen zu werden. Oftmals die gleichen aber auch nicht selten völlig verschiedene. Die Instrumente werden ausgepackt und kleine Gigs einstudiert (heute zum Beispiel "Auf der Mauer, auf der Lauer" in allen Varianten). Der Klangturm steht von 7 Tagen in der Woche etwa 4 Tage unberührt da und dann wird er so intensiv bespielt, dass wir alle Freude daran haben. Und somit ist klar - es braucht eigentlich nichts neues.

Trotzdem. Geht der Herr von und zu Papa ins Spielgeschäft und steht vorm Playmobil-Regal leuchten seine Augen wie die eines 4-jährigen. Er würde am liebsten alles kaufen, denn alles ist ziemlich cool zu bespielen. Und ich? Ich stöbere so gerne hier und da und freue mich jedesmal schenken zu dürfen und zu können.
Also. Was machen wir denn nun, lieber guter Weihnachtsmann? Hat dein Sack dieses Jahr ein Loch und du hast die Hälfte aller Geschenke verloren oder lässt du es nochmal krachen, da du ab nächstes Jahr das Christkind schickst, dass nicht so viel Tragen kann, beim vom Haus zu Haus fliegen, so ganz ohne Schlitten und Sack.

Alle Jahre wieder das gleiche Luxusproblem. Und ja, ich bin dankbar für diese Art der Probleme. Echte hab ich wirklich über.

Minensie

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